„Wir können uns auf den Kreis verlassen“

Breitband Main-Kinzig GmbH stellt in Brachttal PoP für Wächtersbach auf

Das ging schnell: Nicht einmal drei Monate, nachdem die Breitband Main-Kinzig GmbH in Wächtersbach für den Privatanbieter Yplay eingesprungen ist, steht bereits die Technikzentrale für den Glasfaser-Ausbau, der Point of Presence, kurz PoP. Dabei markiert der Standort ein Novum: Denn der PoP befindet sich nicht in Wächtersbach, sondern in der Nachbargemeinde Brachttal – aus einem ganz bestimmten Grund.

Breitband-Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Ottmann hebt hervor: „Wir lassen niemanden im Stich, das haben wir immer wieder betont. Und das beweisen wir jetzt in Wächtersbach, wo jetzt sogar schon die Technikzentrale steht.“ Und Simone Roth, Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig GmbH, ergänzt: „Damit ist der offizielle Startschuss gefallen. Jetzt gilt es für die Bürgerinnen und Bürger, sich den kostenlosen Anschluss zu bestellen.“

Dies können die Menschen in Leisenwald, Waldensberg und Wittgenborn ganz einfach über die Homepage www.breitband-mkk/gee machen. In diesen drei Wächtersbacher Stadtteilen darf die Breitband Main-Kinzig GmbH ausbauen, weil das Privatunternehmen Yplay dort Anfang des Jahres seinen Rückzug erklärt hatte.

Im Tal hingegen baut Vodafone komplett in Eigenregie aus, verlegt auch selbst das Glasfaser-Netz. Die Vorvermarktung in Aufenau, Hesseldorf, Neudorf, Weilers und Wächtersbach ist bereits abgeschlossen, der Ausbau hat begonnen, ein Glasfaser-Anschluss kann dort zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr bestellt werden. Im Rahmen der sogenannten Nachverdichtung wolle Vodafone dies aber wieder ermöglichen. Sobald es dazu nähere Informationen gibt, finden die Bürgerinnen und Bürger dies im Internet unter www.stadt-waechtersbach.de/breitbandausbau – dort hat die Stadt alle Fragen und Antworten zum Gigabit-Ausbau in Wächtersbach zusammengestellt. Noch offene Fragen können an die Mail-Adresse breitband@stadt-waechtersbach.de gesendet werden.

Diese Gemengelage ist für die Bürgerinnen und Bürger laut Verwaltungsbereichsleiter Nikolai Kailing, zuständig für Digitalisierung, nicht immer einfach zu verstehen. Dennoch betont er: „Wir freuen uns natürlich riesig, dass ganz Wächtersbach versorgt wird.“ Die gute Partnerschaft mit der Breitband Main-Kinzig hebt Kailing ausdrücklich hervor: „Wir können uns auf den Kreis verlassen.“

Ein Novum ist der Standort des PoPs. Während die Technikzentralen, von denen die Breitband Main-Kinzig GmbH im gesamten Kreis insgesamt 20 Stück benötigt, sonst immer in den Kommunen stehen, in denen die Bandbreiten auch verteilt werden, befindet sich der PoP für Wächtersbach in der Nachbargemeinde Brachttal. Brachttals Bürgermeister Wolfram Zimmer sagt: „Wir haben einen Kooperationsvertrag mit der Breitband Main-Kinzig GmbH. Und für den Fall der Fälle ist alles vorbereitet. Wir haben ja in Wächtersbach gesehen, wie schnell es gehen kann.“ Der Fall der Fälle, das wäre auch in Brachttal ein Abspringen des privatwirtschaftlichen Unternehmens, das dort derzeit den Ausbau plant.

Günter Frenz von Projektträger atene KOM unterstreicht das: „Dieser Standort hat für beide Kommunen nur Vorteile.“ Für Brachttal sei es eine Absicherung, für Wächtersbach der Startschuss. Und noch ein dritter Vorteil: Alle abgelegenen Höfe und Weiler in Brachttal können über das ELER-Förderprogramm mit Glasfaser versorgt werden – ebenfalls über diesen PoP.

Die Quoten in Wächtersbach können sich übrigens schon jetzt sehen lassen: In Leisenwald haben bereits 72 Prozent der Menschen ihren kostenlosen Anschluss bestellt, in Waldensberg sind es 70 Prozent und in Wittgenborn 65 Prozent. Der Baustart in den drei Stadtteilen ist für 2024 vorgesehen. Simone Roth sagt abschließend: „Bis dahin wollen wir in jedem Ort die 90 Prozent knacken.“

Sie freuen sich über den Startschuss in Wächtersbach (von links): Oliver Herzberger (Baukoordinator Athanus Partners), Wächtersbachs Verwaltungsbereichsleiter Nikolai Kailing, Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth und Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Ottmann, Christian Fütz (Vodafone), Brachttals Bürgermeister Wolfram Zimmer sowie Günter Frenz (atene KOM).