„Wir bleiben dran und setzen uns für alle im Kreis ein“

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Breitband Main-Kinzig informiert in Schlüchtern über Nichtausbau in Kabelnetzgebieten und gibt positiven Ausblick

Die Stadthalle Schlüchtern war am Montagabend gut gefüllt. Die Breitband Main-Kinzig GmbH hatte alle eingeladen, die laut Förderrichtlinie keinen kostenlosen Glasfaser-Anschluss bekommen können. Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth sowie Kreisbeigeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Ottmann erläuterten die Gründe dafür und zeigten Perspektiven auf. Es wurde deutlich: Weder Kreis noch Breitband Main-Kinzig wollen die Menschen im Regen stehen lassen.

In Schlüchtern vom Nichtausbau betroffen sind Teile von Breitenbach, Elm, Herolz und der Innenstadt sowie ganz Kressenbach. Simone Roth, Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig GmbH, nannte die Gründe dafür: „Laut Förderrichtlinie dürfen wir als kreiseigenes Unternehmen in bereits versorgten Gebieten nicht tätig werden.“ Das bedeutet: Überall, wo bereits Kabelnetze liegen, darf die Breitband Main-Kinzig GmbH kein Glasfaser verlegen. Das ist in den genannten Gebieten der Fall. Zur Erklärung: In diesen Gebieten lässt sich schon heute mit Bandbreiten von einem Gigabit pro Sekunde surfen. „Dabei ist es egal, ob es um Glasfaser oder um Kabel geht. Uns sind da die Hände gebunden“, sagte Simone Roth.

Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender der Breitband Main-Kinzig GmbH, betonte: „Als Main-Kinzig-Kreis ist es unser Ziel, allen Bürgerinnen und Bürgern Bandbreiten von einem Gigabit pro Sekunde zu ermöglichen.“ Das heißt: Wo noch kein Kabelnetz liegt und wo auch kein Privatanbieter einen Glasfaser-Ausbau plant, darf und wird die Breitband Main-Kinzig GmbH tätig werden.

Sie erläuterten, warum manche Bürgerinnen und Bürger in Schlüchtern laut Förderrichtlinie keinen kostenlosen Glasfaser-Anschluss bekommen können (von links): Philipp Kneip (Assistent der Geschäftsführung), Moderator Nico Bensing (Kommunikationsagentur Bensing & Reith), Simone Roth (Breitband-Geschäftsführerin) und Winfried Ottmann (Kreisbeigeordneter und Breitband-Aufsichtsratsvorsitzender).

Aber auch für die Menschen in den Kabelnetzgebieten setzen sich Kreis und Kreistochter ein, damit dort entweder das Netz technisch aufgerüstet oder gar mit Glasfaser überbaut wird. Diese Aufgabe können allerdings nur die privaten Unternehmen übernehmen. Simone Roth: „Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit den Netzanbietern und versuchen, sie davon zu überzeugen, dass das für alle Seiten gut ist.“ Mit ersten Erfolgen: Vodafone rüstet bereits in einigen Kommunen des Main-Kinzig-Kreises seine eigenen Netze auf. In Wächtersbach überbaut Vodafone zurzeit sogar das Kabelnetz mit Glasfaser. „Das könnte auch eine Option für Schlüchtern sein“, sagte Simone Roth.

Winfried Ottmann ergänzte: „Es ist natürlich auch im Interesse von Bund und Land, die Digitalisierung voranzubringen. Die Förderrichtlinien ändern sich permanent. Wir kämpfen dafür, dass in Zukunft auch die Kabelnetzgebiete darin vorkommen.“ Nico Bensing von der Kommunikationsagentur Bensing & Reith moderierte den Abend und leitete auch die anschließende Fragerunde, bei der etliche Schlüchternerinnen und Schlüchterner dokumentierten, dass sie sich eine Aufrüstung des bestehenden Netzes oder auch Glasfaser wünschen.

Etwa 80.000 Gebäude des Main-Kinzig-Kreises darf die Breitband Main-Kinzig GmbH mit Glasfaser versorgen. Ein Anschluss kostet die Bürgerinnen und Bürger nichts, weil das Projekt mit Fördermitteln von Bund, Land und Kreis unterstützt wird. Wer laut Förderrichtlinie nicht kostenlos angeschlossen werden kann und sich trotzdem Glasfaser ins Haus legen möchte, muss tief in die Tasche greifen: „Aktuell kostet so ein Anschluss mehrere Tausend Euro“, sagte Simone Roth.

Die Veranstaltung kam bei den Bürgerinnen und Bürgern gut an. Die Menschen bedankten sich für die Informationen und die offene, transparente Kommunikation. Gute Neuigkeiten gab es außerdem von den Ortsvorstehern: Sie haben ein Musterschreiben aufgesetzt, mit dem jeder einzelne Vodafone dazu aufrufen kann, die Kabelnetze aufzurüsten oder sogar mit Glasfaser zu überbauen. Die Idee: Wenn möglichst viele dieses Interesse bekunden, könnte es sich für Vodafone lohnen zu handeln. Abschließend sagte Simone Roth: „Wie es weitergeht, können wir nicht sagen. Wir können auch nichts versprechen, aber wir versichern den Bürgerinnen und Bürgern, dass wir dran bleiben und uns für alle im Kreis einsetzen – auch für diejenigen, bei denen wir aktuell nicht tätig werden dürfen.“

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