„Phänomenal, was in Schlüchtern passiert“

Breitband Main-Kinzig informierte Ortsbeiräte über den Breitbandausbau in der Bergwinkelstadt

Viele Fragen wurden von den Ortsbeiräten in Schlüchtern gestellt – und von der Breitband Main-Kinzig GmbH beantwortet. Die Kreistochter hatte die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Ortsteile zu einem Informationsabend in den Wallrother Landgasthof Druschel eingeladen, um Unklarheiten aus dem Weg zu räumen und über den anstehenden Glasfaserausbau in Schlüchtern zu sprechen.

Die Breitband Main-Kinzig ist eine hundertprozentige Tochter des Main-Kinzig Kreises mit dem Vorhaben, bis 2026 mehr als 80.000 Haushalte mit Glasfaser bis ins Gebäude zu versorgen (FTTH). Der Anschluss ist für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises dank Fördermittel von Bund, Land und Kreis komplett kostenlos. Simone Roth, Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig, betonte mehrfach, warum es wichtig ist, sich den kostenlosen Anschluss zu bestellen: „Mit schnellem Internet ist Schlüchtern optimal für die digitale Zukunft gerüstet. Bandbreiten von einem Gigabit pro Sekunde machen Internetverbindungen stabiler und schneller. Außerdem steigert ein kostenloser Anschluss ungemein den Wert einer Immobilie.“

Dass Glasfaser die Zukunft ist, hätten viele Bürgerinnen und Bürger in Schlüchtern schon erkannt. Das sei an den jüngsten Zahlen ablesbar: „Vor Weihnachten wurde für 30 Prozent aller förderfähigen Gebäude ein kostenloser Anschluss bestellt, mittlerweile ist die Quote auf mehr als 60 Prozent gestiegen. Es ist phänomenal, was in Schlüchtern zurzeit passiert“, stellte Roth fest. Die Breitband-Geschäftsführerin richtete ihren Dank an die Ortsbeiräte, die hinter dem geförderten Glasfaserausbau der Breitband Main-Kinzig stehen. Ziel sei es, die 80-Prozent-Marke bald zu knacken.

Bereits Anfang März sollen in der Kernstadt von Schlüchtern sowie in Herolz die ersten Technikzentralen für die Glasfaserverkabelung aufgestellt werden. Sind diese an Ort und Stelle, verlegen die Tiefbauunternehmen die Glasfaserkabel von Ortsteil zu Ortsteil. Steffen Auth, Ortsvorsteher von Elm, fragte, warum sich viele Bürgerinnen und Bürger in Elm keinen kostenlosen Anschluss bestellen können. Simone Roth erklärte: „Wir dürfen laut Förderrichtlinien nicht in Kabelnetzgebieten tätig werden. Und wir dürfen nur dort ausbauen, wo kein privater Anbieter schon aktiv war oder noch aktiv werden möchte.“ In Schlüchtern betrifft das ganz Kressenbach, Teile von Elm, Herolz, Teile der Schlüchterner Innenstadt und Teile von Breitenbach. Allerdings hat der Breitband-Partner Vodafone schon zugesagt, diese Kabelnetzgebiete so aufzurüsten, dass dort, wo es noch nicht möglich ist, ebenfalls Gigabit-Geschwindigkeiten empfangen werden.

Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth (Dritte von rechts) und Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Ottmann (Vierter von rechts) informierten die Ortsbeiräte in Schlüchtern über den anstehenden Glasfaserausbau.

Ein weiteres Thema betraf die Ausbauabsichten der Firma TNG. Zur Erklärung: Das privatwirtschaftliche Unternehmen aus Kiel hatte angekündigt, in Schlüchtern ausbauen zu wollen. „Mehr Informationen kann ich dazu nicht geben. Auf unsere Kontaktversuche reagiert das Unternehmen seit einigen Wochen nicht“, sagte Roth. Kreisbeigeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Ottmann ergänzte: „Fakt ist, dass wir ohne Vertragsverpflichtung ausbauen. Das unterscheidet uns von der TNG und von anderen Unternehmen. Wenn sich die Bürgerinnen und Bürger einen kostenlosen Anschluss bei der Breitband bestellen, müssen sie nicht zwingend einen Vertrag mit dem Breitband-Partner Vodafone abschließen, sondern können sich in Zukunft den Anbieter frei aussuchen. Außerdem lässt die Breitband Main-Kinzig kein ‚Rosinenpicken‘ zu. Alle, die sich einen Anschluss bestellt haben, bekommen auch einen.“

In den Gebieten, die von der Breitband Main-Kinzig nicht angeschlossen werden dürfen, kann die TNG aber eine Alternative sein. Simone Roth sagte: „Die TNG hat im vergangenen Jahr angekündigt, nicht auszubauen, wenn bereits ein geförderter Ausbau gestartet ist, unsere Quoten hoch sind, und wir ein Netz bauen, das in der Hand der Bürgerinnen und Bürger liegt. Wir werden weiterhin alles versuchen, um mit der TNG in den Austausch zu kommen.“

Alle Bürgerinnen und Bürger, die noch Fragen zum anstehenden Glasfaserausbau der Breitband Main-Kinzig haben, können sich auf unterschiedlichen Wegen informieren. Die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher stehen zur Verfügung, zudem werden künftig Sprechstunden im Schlüchterner Rathaus angeboten. Auch Informationsveranstaltungen für die einzelnen Ortsteile sollen stattfinden. Die ersten zwei Termine stehen schon fest. Alle Informationen dazu sind auf der Homepage der Breitband Main-Kinzig unter www.breitband-mkk.de einsehbar. Dort können sich Interessierte auch direkt den kostenlosen Anschluss bestellen. Abschließend sagte Simone Roth: „Mit diesem Projekt schreibt der Main-Kinzig-Kreis Geschichte. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen mitmachen und sich den kostenlosen Anschluss bestellen.“