Förderung macht kostenfreien Anschluss bis ins Haus möglich
Gigabit-Kampagne von Kreis und Breitband Main-Kinzig legt starken Start hin: Bereits mehr als 1000 Anmeldungen
Der Main-Kinzig-Kreis treibt mit seiner Tochterfirma Breitband Main-Kinzig den Glasfaserausbau im Landkreis intensiv voran. Deshalb wurde nun die Kampagne „Einmal GIGA BITte“ ins Leben gerufen. Mit Zuschüssen von Bund und Land soll allen Menschen ein Gigabit-Anschluss ermöglicht werden, die aktuell noch keinen haben und bei denen auch kein privatwirtschaftlicher Anbieter einen Ausbau plant. In nahezu allen Fällen kann der Kreis sogar kostenlos verlegen. Landrat Thorsten Stolz und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann sind sehr zufrieden mit dem Auftakt und erläutern, wie es jetzt weitergeht.
„Bei uns sind schon mehr als 1000 Glasfaser-Bestellungen eingegangen“, blickt Thorsten Stolz zufrieden auf den Start der Gigabit-Kampagne. Der Landrat ist überzeugt: „Das zeigt, dass der Bedarf da ist und die Menschen uns als sicheren und verlässlichen Partner wahrnehmen.“
Wie Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann erläutert, ist das Großprojekt des Kreises auf fünf Jahre angelegt. Bis 2026 sollen jährlich circa 10.000 Gebäude an das schnelle Netz angeschlossen werden, insgesamt sind dies bis zu 50.000 Stück. „Wir wollen idealerweise immer in mehreren Orten parallel ausbauen, können aber natürlich nicht den gesamten Kreis gleichzeitig anschließen“, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende der Breitband Main-Kinzig GmbH. „Deshalb haben wir uns einen Zeitraum von fünf Jahren vorgenommen.“
Die Reihenfolge – also wo zuerst und wo anschließend ausgebaut wird – wird Schritt für Schritt festgelegt. Sie hängt auch davon ab, wo schon viele Bestellungen eingegangen sind. Ottmann: „Wir können in jedem Ort nur ein einziges Mal tätig werden und wollen dann so viele Häuser wie möglich anschließen.“ Heißt auch: Wer einen Glasfaseranschluss will, muss sich unter Umständen bis 2026 gedulden.
In manchen Kommunen darf der Kreis allerdings nicht tätig werden (Näheres im Infokasten). Warum das so ist, erklärt Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth so: „Orte, die bereits mit einem Gigabit-Anschluss versorgt sind oder in denen ein Unternehmen aus der Privatwirtschaft gerade den Ausbau plant, sind für uns tabu. Der Gesetzgeber verbietet es uns dann, in diesen Gemeinden aktiv zu werden und entsprechende Fördergelder einzusetzen.“ In solchen Fällen haben der Kreis und die Breitband Main-Kinzig schlicht keine Handhabe.
Neben den Kommunen, in denen der Kreis gar nicht aktiv werden darf, gibt es noch Ausnahmen, in denen er zwar ausbauen darf, aber nicht kostenlos. Das sind zum Beispiel Neubaugebiete, die von den Fördergeldern ausgeschlossen sind (auch dazu steht Näheres im Infokasten).
Wer in den Genuss eines Ausbaus von Kreis und Breitband Main-Kinzig kommt, der profitiert von einigen Vorteilen, zählt Stolz auf: „Wir können dank der Fördergelder in nahezu allen Fällen kostenlos ausbauen. Das gibt es bei den privaten Anbietern natürlich nicht. Bei uns muss man außerdem keinen Internetvertrag abschließen. Und drittens betreiben wir keine Rosinenpickerei, sondern schließen alle an, die die Grundstückseigentümererklärung ausfüllen und die damit einen Anschluss bestellen. Voraussetzung ist natürlich, dass wir dort nach dem Gesetz und nach den Förderkriterien ausbauen dürfen.“ Die Kommunen profitierten ebenfalls, wenn Breitband Main-Kinzig ausbaut: Denn das Netz gehört dann keinem Privatanbieter, sondern dem Landkreis. Und deshalb könnten die Bürgerinnen und Bürger später auch frei entscheiden, welchen Internetanbieter sie nutzen wollen.
Thorsten Stolz macht abschließend deutlich: „Der tolle Start freut uns sehr. Er zeigt, dass wir mit diesem bundesweit einzigartigen Projekt die Wünsche unserer Bürgerinnen und Bürger erfüllen. Schon vor zehn Jahren waren wir mit dem VDSL-Ausbau Vorreiter in Deutschland. Und das sind wir nun auch wieder. Wir wissen genau, was wir zu tun haben. Und wir gehen das jetzt an!“
Wer einen Anschluss haben will, füllt über die Homepage breitband-mkk.de die Grundstückseigentümererklärung aus. Diese ist nichts anderes als die Erlaubnis dafür, das Glasfaserkabel bis ins Haus zu legen und dabei gegebenenfalls auch den Hof auf- und wieder zuzumachen. Bei wem ein Anschluss seitens Breitband Main-Kinzig nicht oder nicht kostenlos möglich ist, der erfährt dies bereits im ersten Schritt des Bestellprozesses – und bekommt auch die Alternativen genannt.
Antworten auf wichtige Fragen
Warum ist der Ausbau in Neubaugebieten und auf entlegenen Grundstücken nicht kostenlos möglich?
Neubaugebiete und entlegene Grundstücke sind von den Förderbedingungen seitens Bund und Land ausgenommen. In nahezu allen Neubaugebieten im Main-Kinzig-Kreis gibt es aber sowohl von der Gemeinde als auch vom Kreis einen eigenen Zuschuss, sodass die Menschen den Gigabit-Anschluss dort zwar nicht gänzlich kostenlos bekommen, aber deutlich weniger als 5000 Euro bezahlen müssen, die er normalerweise kostet. Meist liegen die Kosten für den Anschluss von Neubaugebieten bei circa 500 bis 900 Euro.
Warum darf der Kreis in manchen Kommunen gar nicht ausbauen?
Das hat einerseits mit den Förderbedingungen zu tun – andererseits aber auch damit, dass der Kreis nur dort aktiv werden darf, wo kein privater Anbieter aktuell tätig ist oder war. In diesen Kommunen sind die Menschen also bereits mit einem gigabitfähigen Anschluss versorgt, sprich mit einem Kabel- oder Glasfaseranschluss – oder ein privater Anbieter plant dort gerade einen Ausbau. Egal wie, hier dürfen der Kreis und Breitband Main-Kinzig nicht tätig werden.
Wo bauen Kreis und Breitband Main-Kinzig bis 2026 aus?
Bad Orb, Biebergemünd, Birstein, Brucköbel, Erlensee, Flörsbachtal, Freigericht, Gelnhausen, Gründau, Hanau (Stadtteile Klein-Auheim und Mittelbuchen), Hasselroth, Jossgrund, Linsengericht, Nidderau, Schlüchtern, Sinntal, Steinau an der Straße
Wo dürfen Kreis und Breitband Main-Kinzig nach aktuellem Stand nicht tätig werden?
Bad Soden-Salmünster, Brachttal, Großkrotzenburg, Hammersbach, Langenselbold, Maintal, Neuberg, Niederdorfelden, Rodenbach, Ronneburg, Schöneck, Wächtersbach