Das offene Netz für die Zukunft

Thomas Welz von der GNZ hat mit uns gesprochen. Unsere Geschäftsführerin Simone Roth und unser Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Ottmann haben ausführlich über den GIGABIT-Ausbau informiert.

Main-Kinzig-Kreis. Bis 2025 will die Breitband Main-Kinzig GmbH  bis zu 50.000 Gebäude mit gigabitfähigen Breitband-Internetzugängen versorgt haben. Dafür legt das Unternehmen Glasfaserleitungen bis in die Häuser. Über das gelegte Netz bietet anschließend Vodafone seine Dienste an. Schon jetzt haben rund 15.000 Haushalte schriftlich bekundet, dieses kostenlose Angebot in Anspruch nehmen zu wollen. Bei einem Pressegespräch ging es der Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig GmbH, Simone Roth, und Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann vor allem um eines: den Bürgern zu versichern, dass hinter dem Angebot keine versteckten „Fallstricke“ lauern und dieses eine einmalige Chance ist.

Mit dem Ausbau startete die Breitband Main-Kinzig GmbH bereits in Nidderau. As nächste Kommunen folgen ab Oktober Hasselroth (zunächst Gondsroth, dann Neuenhaßlau), Freigericht (zunächst Bernbach, dann Altenmittlau) und Jossgrund (Pfaffenhausen, Oberndorf, Burgjoß). Anfang 2023 geht es dann weiter in Biebergemünd, Hanau-Mittelbuchen, Schlüchtern, Gründau, Flörsbachtal, Gelnhausen und Niederdorfelden.

„Wir arbeiten von Ortsteil zu Ortsteil, von Straße zu Straße“, fasst Simone Roth das Grundprinzip zusammen. Dabei ist es völlig unerheblich, wie viele Bürger in einer Straße sich für einen der kostenlosen Anschlüsse entscheiden. Verlegt werden die nötigen Kabel in der kompletten Straße – bei Nichtinteressierten aber eben nicht bis in deren Haus. Für die Mammutaufgabe arbeitet die Breitband GmbH, ein Tochterunternehmen des Main-Kinzig-Kreises, mit insgesamt fünf Tiefbaufirmen, anders wäre das Ganze logistisch nicht zu stemmen.

„Im Main-Kinzig-Kreis entsteht damit ein offenes Netz für die Zukunft“, sagt Simone Roth. „Offen“ heißt in diesem Zusammenhang: Kein Bürger ist verpflichtet, einen Vertrag mit Vodafone, dem Dienstanbieter, der die europaweite Ausschreibung gewonnen hat, abzuschließen. Jenes Unternehmen hat lediglich eine Art „Vorrecht“. Außerdem verspricht Vodafone allen Hauseigentümern, die bis mindestens 15. Oktober einen Vertrag mit Vodafone schließen, die Kabel auch innerhalb des Hauses kostenlos weiterzuverlegen. Und zwar auch dann, wenn der Bürger sich im Nachgang für einen anderen Netzanbieter entscheidet. Interessierte sollten allerdings besser auf „Nummer sicher“ gehen und rasch handeln, rät Simone Roth.

Wer den – dank der Fördermittel von Bund, Land und Kreis – kostenlosen Glasfaseranschluss bestellen möchte, muss lediglich auf www.breitband-mkk.de/gee die vorgenannte GEE ausfüllen. Wer dabei Hilfe benötigt, kann sich jederzeit telefonisch an die Breitband Main-Kinzig GmbH wenden (06051/851-3000). Allerdings bittet das Unternehmen um ein wenig Geduld, da in dieser Angelegenheit täglich mehrere hundert Anrufe eingehen und die Mitarbeiter-Kapazitäten begrenzt sind.

Die Kosten für einen Glasfaserhausanschluss bewegen sich üblicherweise zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Hinzu kommt die Weiterverteilung innerhalb des Hauses, die – ohne die Förderung – zusätzlich mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen würde. Wer dieses Angebot nicht wahrnimmt, wird diese Kosten nach 2025 selbst tragen  oder auf eine technische Aufwertung seines Hauses verzichten müssen, betont Dezernent Ottmann.

Wichtig zu wissen: Nicht in jeder Stadt und Gemeinde darf die Breitband Main-Kinzig GmbH ausbauen, sondern nur dort, wo noch keine entsprechenden Kabel liegen. Ein großer Teil von Hanau und Maintal fallen für das Unternehmen daher schon mal weg. Hinzu kommen Kommunen, in denen andere Anbieter bereits ein Ausbauinteresse bekundet haben, wie zum Beispiel in Wächtersbach, Brachttal und Bad Soden-Salmünster. Und: Wer gerade ein Haus plant oder sogar bereits baut, fällt ebenfalls nicht in die Förderung. Profitieren können ausschließlich Häuser im Bestand.

In den ersten Kommunen, in denen ausgebaut wird, liegt die Teilnahmequote der Bürger schon jetzt bei über 80 Prozent. „Das ist ein Ergebnis, das uns stolz macht und das wir so nicht erwartet hätten“, sagt Simone Roth. Und was ist mit den fehlenden 20 Prozent? „Bei den Nichtinteressierten gibt es im Wesentlichen zwei Lager: Die einen haben die – unbegründete – Angst, sich knebeln lassen zu müssen, und die anderen sagen, ‚das brauche ich nicht‘.“ Letztere liefen mit dieser Haltung natürlich Gefahr, dass ihr Haus an Wert verliere, wenn das schnelle Netz im Betrieb ist.
Dezernent Ottmann betont in diesem Zusammenhang nochmals, dass mit der Verlegung der Hausanschlüsse „keinerlei Risiko“ verbunden ist. Das Angebot sei nicht nur kostenlos, sondern verpflichte auch zu nichts. „Jeder kann sich also für den Hausanschluss entscheiden, muss aber im Anschluss nicht zwingend einen Internetvertrag abschließen. Das Ganze ist schlicht und einfach eine kostenlose Investition in die Zukunft.“

Um Werbung in eigener Sache zu machen, werden in den jeweils anstehenden Ausbaukommunen vorab Info-Veranstaltungen organisiert und Wurfblätter an die Haushalte verteilt. Außerdem laufen Service-Mitarbeiter für den von der Breitband Main-Kinzig GmbH beauftragten Tiefbauer von Haus zu Haus, um gemeinsam mit den Bewohnern den Glasfaserausbau durchzusprechen. Zuvor werden mit den Eigentümern telefonisch Termine vereinbart. Wo wird das Glasfaserkabel in mein Haus eingeführt? Was passiert mit meinem Hof und Garten? Diese und weitere Fragen werden beantwortet. Wie eine Hausbegehung genau abläuft, zeigt die Breitband Main-Kinzig GmbH auch auf ihren sozialen Kanälen (Facebook und Instagram: @breitbandmkk). Die wichtigsten Fragen werden außerdem auf der Homepage beantwortet (breitband-mkk.de/ fragen-antworten).