Breitband Main-Kinzig kümmert sich ums Netz, Vodafone um die Dienste

Zusammenarbeit beim Gigabit-Ausbau nach Ausschreibung ist fix

Jetzt steht der Kooperationspartner fest, mit dem Breitband Main-Kinzig den Gigabit-Ausbau für die Privathaushalte angeht. Während die Kreistochter für die Infrastruktur sorgt, also das eigentliche Glasfasernetz verlegt, ist Vodafone anschließend für die Dienste zuständig, also für Telefon, Internet und TV. Das hat die Ausschreibung ergeben, die jüngst endete.

Landrat Thorsten Stolz freut sich sehr über die Vertragsunterzeichnung: „Mit Vodafone blicken wir auf eine gute Zusammenarbeit bei der Anbindung der Gewerbegebiete zurück. Jetzt geht diese Kooperation auch bei der Anbindung der Privathaushalte weiter. Ich bin mir sicher: Sowohl unsere kreiseigene Breitband Main-Kinzig GmbH als auch Vodafone werden im Gleichklang agieren und eine hohe Schlagzahl an den Tag legen, damit wir dieses bundesweit einzigartige Projekt erfolgreich umsetzen.“

Und Mathias Faubel, Gebietsmanager für die Glasfaser-Kooperationen bei Vodafone, erläutert: „Das ist deutschlandweit eines unserer größten Projekte, das wir zusammen mit einem Landkreis umsetzen. Darüber freuen wir uns sehr.“

Worum geht’s genau? Die Breitband Main-Kinzig GmbH kümmert sich mit Zuschüssen von Bund, Land und Kreis darum, dass diejenigen im Main-Kinzig-Kreis einen Gigabit-Anschluss bekommen, die aktuell noch keinen haben und bei denen auch kein privatwirtschaftlicher Anbieter einen Ausbau plant. Insgesamt sind das circa 50.000 Gebäude und knapp 80.000 Haushalte. In nahezu allen Fällen kann der Anschluss sogar kostenlos hergestellt werden. Das ist bereits bekannt, die Kampagne „Einmal GIGA BITte“ ist Gesprächsthema in nahezu allen Kommunen.

Neu ist, dass nun mit Vodafone auch der Partner feststeht, der sich um die Dienste, also um Telefon, Internet und TV kümmert. Dafür hatte die Kreistochter eine Ausschreibung gestartet, die jüngst endete – mit dem Ergebnis, dass Vodafone seine Dienste auf das Gigabit-Netz der Breitband spielen soll. Heißt das aber gleichzeitig, dass alle anderen Anbieter raus sind? Nein. Da es sich um einen öffentlich geförderten Ausbau handelt, ist das Netz offen, es können theoretisch also alle Anbieter ihre Verträge anbieten. Ob sie das in allen Winkeln des Main-Kinzig-Kreises tun werden, bleibt allerdings abzuwarten.

Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth sagt über die frisch vereinbarte Kooperation: „Das ist ein klares Signal an die Kommunen in unserem Main-Kinzig-Kreis. Denn damit unterstreichen wir, dass wir es nicht dem freien Markt überlassen, sich die Rosinen heraus zu picken und nur einige wenige Haushalte zu versorgen. Wir wollen, dass alle im Kreis in den Genuss des superschnellen Netzes kommen, selbst dann, wenn die Menschen im ersten Schritt noch keinen Dienst bei Vodafone buchen möchten. Deshalb sorgen wir für die Infrastruktur und bauen jetzt das Glasfasernetz weiter aus – und unser Partner Vodafone kümmert sich um die Anbindung der Dienste wie Telefon, Internet und TV. Und zwar überall, wo wir ausbauen.“ Roth stellt damit heraus, dass der Glasfaseranschluss von Breitband Main-Kinzig kostenfrei verlegt wird, und zwar völlig unabhängig davon, ob die Menschen jetzt oder irgendwann in Zukunft einen Vertrag mit Vodafone abschließend möchten.

Sehr zuversichtlich zeigt sich Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaserkooperationen bei Vodafone Deutschland. Er sagt: „Der Main-Kinzig-Kreis schreibt weiter Zukunft. Denn er geht jetzt mit großen Schritten ins Gigabit-Zeitalter und ist damit Vorzeigemodell für viele weitere Regionen Deutschlands. Wir sind guter Dinge, dass in den 25 Kommunen die Nachfrage nach gigabitfähigem Internet sehr groß sein wird. Mit diesem hochmodernen Glasfaser-Netz wird die Grundlage geschaffen, dass Leben und Arbeiten im Main-Kinzig-Kreis auch im digitalen Zeitalter sehr gut vereinbar sind.“

Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann, Chef des Aufsichtsrates der Breitband Main-Kinzig, blickt mit Vorfreude voraus: „Die Nachfrage im Main-Kinzig-Kreis ist riesig, die Menschen wollen ans gigabitfähige Netz angebunden werden. Das zeigt die hohe Zahl an Bestellungen, die schon jetzt bei uns eingegangen ist. Wir wollen in diesem Jahr in mehreren Kommunen mit dem Ausbau beginnen. Wir krempeln jetzt die Ärmel hoch, damit wir in den kommenden Wochen den Spatenstich setzen können.“

Wer dabei sein will, muss zwingend einen Anschluss bei der Breitband Main-Kinzig GmbH bestellen. Das geht wie folgt: Damit die Kreistochter den Glasfaseranschluss herstellen darf, benötigt das Unternehmen das Einverständnis des Hauseigentümers. Dieser muss dazu einfach auf der Homepage unter breitband-mkk.de/gee die sogenannte Grundstückseigentümererklärung (GEE) ausfüllen und am besten gleich online absenden.

Hintergrund:

Infos zu Breitband Main-Kinzig: Die Breitband Main-Kinzig GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Main-Kinzig-Kreises. Ihre Aufgabe ist es, die notwendige Infrastruktur für gigabitfähiges Internet herzustellen. Seit 2012 sorgt Breitband Main-Kinzig über ein eigenes Glasfasernetz mit den Partnern M-net und Vodafone für schnelles Internet im Main-Kinzig-Kreis. Bislang sind circa 900 Kilometer Glasfaser im Main-Kinzig-Kreis verlegt worden.

Aktuelles Projekt ist der Glasfaserausbau bei den Privathaushalten: Ziel ist es, bis 2026 all diejenigen Grundstücke im Main-Kinzig-Kreis komplett anzuschließen, die nach den Förderkriterien angeschlossen werden dürfen – und zwar mit Glasfaser bis ins Gebäude (FTTH). Das heißt: Die Breitband Main-Kinzig GmbH kümmert sich jetzt darum, dass die Glasfaserkabel bis ins Haus gelegt werden, damit Bandbreiten von mindestens 1 Gbit/s, also 1.000 MBit/s, möglich sind.

Infos zu Vodafone: Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne und liefert Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 30 Prozent am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit mehr als 300 Millionen Mobilfunk-Kunden, mehr als 28 Millionen Festnetz-Kunden, mehr als 22 Millionen TV-Kunden und verbindet 142 Millionen Geräte mit dem Internet der Dinge.

Sie freuen sich auf die Zusammenarbeit (von links): Mathias Faubel und Rolf-Peter Scharfe von Vodafone, Landrat Thorsten Stolz, Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann.